Drei Jugendfeuerwehren 24 Stunden einsatzbereit
Am Samstag, den 5. Oktober war es endlich soweit. Die Jugendfeuerwehren aus Schwanfeld, Theilheim und Wipfeld trafen sich frühmorgens am Wipfelder Feuerwehrhaus, um ihr Quartier für die nächsten 24 Stunden zu beziehen. Feldbetten und Luftmatratzen wurden gerichtet, die Einsatzkleidung bereitgelegt. Mit einem gemeinsamen Frühstück aller 33 Jugendlichen begann der Tag. Hier wurde auch die erste Fahrzeugeinteilung vorgenommen, denn wie auch bei einer Berufsfeuerwehr üblich, muss jeder genau wissen, auf welchem Fahrzeug er sitzt und welche Aufgabe er auf diesem hat.
Um 10:50 Uhr ertönte dann zum ersten Mal der Einsatzgong und innerhalb von 10 Minuten zwei weitere, sodass alle Fahrzeuge ausrücken mussten: „Tragehilfe Rettungsdienst“ am Schloss Klingenberg, „Containerbrand“ in Theilheim sowie „Person in Spielgerät eingeklemmt“. Die Jugendlichen hatten alle Hände voll zu tun.
Nach einer Stärkung und einer kleinen Mittagspause kam es dann zu einem Großeinsatz mit dem Stichwort „Garagenbrand“ in Theilheim. Hierhin rückten alle Fahrzeuge nacheinander aus, denn es wurden alle helfenden Hände gebraucht. So musste eine Wasserversorgung gelegt werden, einige Verletzte befanden sich noch im Gebäude und es wurde Gefahrgut gefunden. Etwa anderthalb Stunden später konnte der Einsatz als beendet erklärt werden und die Fahrzeuge fuhren wieder nach Wipfeld zurück.
Im Anschluss fand Theorie- und Praxisunterricht im Wechsel statt: So bekam die eine Gruppe viele Details der Fahrzeuge erklärt, während die andere im diesjährigen Wissenstestthema unterrichtet wurde und unter anderem lernte, welche Aufgabe welcher Trupp bei der Feuerwehr genau hat.
Während dieser Einheit kam es erneut zu drei kleineren Einsätzen: auslaufende Flüssigkeit eines Pkws, Person unter Last sowie Kleintierrettung in der Kläranlage in Schwanfeld. Auch diese Einsätze stellten wieder besondere Herausforderungen für die heranwachsenden Einsatzkräfte dar.
Nach einem erholsamen und ausgiebigen Grillabend ertönte der Einsatzgong gegen 21 Uhr erneut und die Jugendlichen wurden zu einem Verkehrsunfall mit zwei Autos und jeweils eingeklemmter Person nach Schwanfeld gerufen. Hier mussten sie die Einsatzstelle zunächst absichern und ausleuchten, dann die Fahrzeuge unterbauen, die Verletzten versorgen sowie diese schnellstmöglich mit Schere und Spreizer aus den Pkws befreien. Dies war für viele besonders spannend, denn die meisten hatten mit diesen Geräten noch nie gearbeitet.
Währenddessen wurde ein Fahrzeug zu einem ausgelösten Rauchmelder in einer Lagerhalle gerufen, den eine Spaziergängerin meldete, der sich jedoch als Fehlalarm herausstellte.
Um 23 Uhr trafen dann alle erschöpft, aber zufrieden wieder im Wipfelder Feuerwehrhaus ein, machten sich bettfertig und bezogen ihr Nachtquartier.
Gegen 5 Uhr morgens wurden sie dann unsanft geweckt, denn alle Einheiten rückten zu einer Vermisstensuche in einem Waldstück nahe Schwanfeld aus. Nachdem die Vermissten gefunden worden waren, kehrten sie alle wieder ins Feuerwehrhaus zurück und ruhten sich noch zwei Stunden aus, bevor dann noch einmal gemeinsam gefrühstückt wurde.
Nach dem gemeinsamen Aufräumen und Zusammenpacken der Sachen verabschiedeten sich alle und die meisten freuten sich auf ihr laut rufendes Bett zu Hause. Die Jugendlichen blicken auf 24 ereignisreiche, spannende und lehrreiche Stunden zurück, an die sie sicherlich noch lange denken.
Gez. Sandra Dietmann, Jugendwartin FFW Schwanfeld