Hilfe für Unfallhelfer

Autofahren kann gefährlich sein: Allein im Jahr 2010 verunglückten 374.818 Menschen im deutschen Straßenverkehr. Ist der Unfall einmal passiert, zählt für die Rettung der Fahrzeuginsassen jede Sekunde. Wenn die Feuerwehr vor Ort eintrifft, ist es wichtig, dass die Rettungskräfte so schnell wie nur möglich an die verunfallten Personen im Fahrzeug herankommen. Dazu müssen sie aber erst einmal wissen, wie sie das Auto einfach und gefahrlos aufbrechen können. Wo sind harte Karosserieversteifungen im Weg? An welcher Stelle sitzen elektrische Teile? Wo laufen Leitungen entlang? Das Problem dabei: Es gibt inzwischen so viele verschiedene Automodelle auf dem Markt, dass die Helfer unmöglich jedes Fahrzeug kennen können.


Klare Information für Unfallhelfer

In diesem Moment kann eine so genannte Rettungskarte eine große Hilfe sein. Das ist ein kostenlos erhältliches DIN A4-Blatt und zeigt die relevanten Konstruktionsdaten eines Fahrzeugs im Bild auf. Alle namhaften Autohersteller stellen diese Karte bereit. Es gibt bereits über 1000 Rettungskarten und das macht Sinn: Die Rettungskräfte erkennen sofort, wie das Unfallauto technisch aufgebaut ist. Somit wissen die Helfer, wie sie vorgehen müssen, um Verletzte gefahrlos und schnell zu befreien. Die Rettungskarte für sein eigenes Fahrzeug kann jeder Autofahrer z.B. auf der Seite des ADAC herunterladen. Das kann unter Umständen Leben retten. Denn Tests haben gezeigt, dass die Rettungszeit mit vorhandener Rettungskarte um rund zwei Drittel kürzer ist als ohne diese Infokarte.

Rettungskarte gut sichtbar anbringen

Wer die Rettungskarte im Auto hat, sollte sie unbedingt gut sichtbar platzieren, damit keine wertvolle Zeit verloren geht, um das Dokument erst zu suchen. Das bedeutet: Unter der Sonnenblende zum Beispiel sollte die Karte nicht stecken, dort kann sie schnell herausfallen, denn nur 50 % aller Fahrzeuge haben eine geeignete Befestigungslasche. Auch unter der Fußmatte hat sie nichts zu suchen. Somit ist sie unauffindbar. Viel besser ist es, die Karte sichtbar in eine „Safetybag“ zu stecken. Das ist eine spezielle Tasche, die in Zusammenarbeit mit Berufsfeuerwehren entwickelt wurde. Sie hat eine selbsthaftende Oberfläche, mit der sie von innen an der Autoscheibe befestigt werden kann. Die Feuerwehr empfiehlt, die Safetybag entweder an eine feststehende Scheibe auf der Fahrerseite oder an die Frontscheibe hinter die Feinstaubplakette zu heften.
Rettungskräfte werden darauf geschult, an diesen Orten zuerst nachzusehen. Nachts reflektieren die Safetybags ähnlich wie Verkehrszeichen.

Als Ergänzung zur Rettungskarte ist es sinnvoll, einen Safetyparker ins Auto zu legen. Das ist eine Multifunktions-Parkscheibe nach EU-Norm mit integriertem Gurtcutter. Sie kommt zum Einsatz, wenn der Autofahrer nach dem Unfall bei Bewusstsein, aber im Gurt eingeklemmt ist. Mit dem Cutter kann man sofort den Sicherheitsgurt oder den der Beifahrer durchschneiden und sich somit auch befreien, wenn der Gurt sich verklemmt hat. Saftybag und Safetyparker sind als Set erhältlich.