Wie bereits angekündigt, fand am Samstag, den 28.05.2022 unser Übungstag statt, worüber wir hier berichten wollen.

Für den Nachmittag hatten sich die Mitglieder der Führungsmannschaft unserer Feuerwehr verschiedene Übungen ausgedacht und diese vorbereitet.

Die einzelnen Szenarien wurden von einem der Gruppenführer bzw. Kommandanten vorbereitet, die Einsatzübungen wurden dann von einem anderen Kameraden als Einsatzleiter übernommen, so dass nicht bekannt war, welche Aufgaben gestellt werden würden.

Auch an eine Übungsleitstelle wurde gedacht, so dass auch der Funkverkehr realistisch abgewickelt werden musste. Von der „richtigen“ ILS Schweinfurt war uns hierfür eine Sondergruppe des Digitalfunkes zugewiesen worden, so dass wir niemanden störten. Hierfür gilt unser Dank der ILS Schweinfurt.

Bevor wir aber mit den Übungen begannen, gab es noch einen schönes Ereignis: Wir begaben uns zur Kirche in Schwanfeld und standen Spalier zur Hochzeit unseres Kameraden Alexander Lintl, der an diesem Tag seine Laura heiratete.

1. Einsatz: Verkehrsunfall – Person verletzt und im PKW eingeschlossen

Der erste Übungseinsatz begann also mit der Meldung: „Verkehrsunfall mit PKW, verletzte Person im Fahrzeug eingeschlossen, weitere Infos nicht bekannt“.

An der Einsatzstelle angekommen, wurde ein verunfallter PKW vorgefunden, dessen Fahrer eingeschlossen war und sich nicht mehr alleine befreien konnte. Zudem klagte er über sehr starke Rückenschmerzen und Gedächtnisverlust, so dass Kopf – und Wirbelsäulenverletzungen nicht ausgeschlossen werden konnten. Auch 2 Behältnisse mit Gefahrgut wurden bei der weiteren Erkundung im Fahrzeug gefunden. Diese stellten sich jedoch nicht als sonderlich gefährlich heraus und konnten aus dem Fahrzeug verbracht werden.

Der Einsatzleiter teilte also einen Kameraden zur Betreuung des Verletzten ein, während die weiteren Kameradinnen und Kameraden den Brandschutz stellten und die technische Rettung vorbereiteten. Um den Patienten möglichst schonend und achsengerecht aus dem Fahrzeug zu bringen, entschloss man sich zur „großen Seitenöffnung“. Bei dieser werden die beiden Türen auf der Fahrerseite sowie die B-Säule entfernt und der Patient liegend aus dem Auto verbracht.

 

Nach der üblichen Nachbesprechung wurden die Fahrzeuge wieder einsatzklar gemacht und wir verlegten zurück zum Feuerwehrhaus für eine kurze Pause.

Kaum hatten wir uns kurz gestärkt, kam von der Übungsleitstelle auch schon der nächste Alarm.

2. Einsatz: „Türe öffnen eilig – Person in Wohnung eingeschlossen“

Dieses Mal wurden wir mit dem Stichwort „Türe öffnen eilig – Person in Wohnung eingeschlossen“ angefordert. An der gemeldeten Adresse angekommen, konnte der Einsatzleiter Hilferufe einer im Obergeschoß des Hauses gestürzten Person wahrnehmen. Die Erkundung ergab, dass sämtliche Zugänge ins Haus verschlossen waren und nur ein gekipptes Fenster im ersten Obergeschoß eine schnelle Zugangsmöglichkeit bot.

Während einige Kameraden das entsprechende Werkzeug vorbereiteten, brachten die anderen Kameradinnen und Kameraden also die Steckleiter in Stellung. Ein Kamerad begab sich zum Fenster und öffnete es. Als dies geöffnet war, stiegen weitere Kameraden zur Unterstützung nach. Hier stellte sich dann heraus, dass eine weitere Innentür verschlossen war. Mithilfe unseres Halligan-Tool´s und vereinten Kräften konnte schließlich auch diese Tür geöffnet werden, auch wenn sie sich zunächst als sehr hartnäckig und widerstandsfähig erwies.

Nachdem diese Hindernisse beseitig waren, konnten wir also zur verunfallten Person vordringen. Diese wurde durch uns erstversorgt und betreut. Aufgrund der Verletzungen musste der Patient allerdings liegend aus dem Haus gebracht werden, was durch die baulichen Gegebenheiten sehr herausfordernd war.

Nachdem auch dieses Szenario abgearbeitet war, begaben wir uns zurück zum Feuerwehrhaus. Aber auch jetzt währte die Pause nur kurz und wir wurden zum nächsten Einsatz beordert.

3. Einsatz: „Privater Rauchmelder hat ausgelöst – Personen in Gefahr“

Die Erstmeldung lautete: „Brand 3 – Privater Rauchmelder hat ausgelöst – Rauch dringt aus Haus – vermutlich noch Personen im Gebäude“.

An der Einsatzstelle angekommen, konnte zwar aus den Fenstern des Hauses eine leichte Verrauchung wahrgenommen werden und das Schrillen des Rauchmelders, aber kein offen erkennbares Feuer. Der Einsatzleiter schickte umgehend den Angriffstrupp unter Atemschutz ins Gebäude. Dieser konnte im Erdgeschoss keinen Brandherd entdecken. Schließlich konnte man den Brandherd und die Verrauchung im sehr verwinkelten Keller des Hauses lokalisieren. Durch den Einsatzleiter wurde ein weiterer Trupp in das Haus geschickt, da aufgrund der langwierigen und fordernden Suche der erste Trupp bereits keine Atemluft mehr hatte. Die vermisste Person konnte schließlich im Keller gefunden und gerettet werden. Nachdem das Haus noch ausgiebig mit dem Hochdrucklüfter entraucht worden war, war der Einsatz beendet.

 

Abschluss

Nachdem die Fahrzeuge und die Ausrüstung wieder einsatzklar waren, kümmerten wir uns ums Personal. Zum Abschluss wurde dann gegrillt und so auch die Kameradschaft gepflegt, die 2 Jahre lang leider viel zu kurz gekommen war.

Wir bedanken uns bei der ILS Schweinfurt und vor allem der Gemeinde Schwanfeld ganz herzlich. Die Gemeinde hat uns die 3 Übungsobjekte ohne große Bürokratie zur Verfügung gestellt.